Mareile, was geht ab?!

Das frage ich mich derzeit, wenn ich in den Spiegel gucke. Denn ich sehe scheiße aus. Die Ringe unter meinen Augen sind tendenziell lila, meine Wangen hohl, ich war seit Monaten nicht beim Sport, weil: Keine Zeit. Und wer ihr jetzt denkt, es geht mir schlecht, hat sich von meinem Aussehen täuschen lassen - weil ich total glücklich bin! (Nicht darüber, dass ich scheiße aussehe, aber das Problem kann ich einfacher lösen als zu Beispiel ihr! (Sofern wir uns persönlich begegnen) Ich gucke da nicht hin! Man kann sich die Zähne auch putzen, ohne in den Spiegel zu gucken. (Hauptsache, man putzt) Und ist glücklich! (Sorry for the bad looks…)

Glück ist natürlich immer nur eine Momentaufnahme. Und oft genug eine Frage der persönlichen Definition. Ich habe lange gebraucht, um überhaupt herauszufinden, was mich glücklich macht. Das vergangene Jahr hat es mir (mal wieder) gezeigt. (Nachdem ich es ihm gezeigt habe.) Spiegeleffekt!

Ich habe es aber auch am Schopf gepackt und das allerbeste aus ihm heraus geholt. Und das war nötig. Es begann nämlich als mieser, keiner Racker, dieses Jahr. Zänkisch, geduckt, mosernd und grün klebte es mir zu Beginn am Bein wie ein rotznasiges, fremdes Kind.

Ich zoome mal zurück: Im Februar 2022 war ich in Hamburg eingeladen, um aus der 2. Auflage meines Literaturquickies zu lesen. Es war die erste Quickielesung seit Corona und der dritte Tag des Ukrainekriegs. Da sah das Jahr so eklig aus, so bedrohlich und grell, dass ich es am liebsten in der Elbe versenkt hätte. Hab ich aber nicht. Weil: Geht ja nicht. Ein Jahr kann man nicht versenken. (Nur sich selbst.) Das Jahr hätten damals sicher viele gern versenkt. Meine Freundin Anna-Maria zum Beispiel, mit der ich vor der Lesung an der Elbe entlang spazierte, hätte sofort mitgemacht. Statt dessen hörte sie sich meine Klagen an:

Während Corona hatte ich einen langen Text geschrieben. Über unseren Beruf. Was der alles kann. Wie wunderbar der ist. Und wie grausam. Und warum das so sein muss. Warum es nur da wunderbar werden kann, wo man das Dunkle, die andere Seite, in Kauf nimmt. Ich hab das alles in eine Geschichte rein gepackt. Fiktiv. Und als die fertig war, musste ich erkennen, dass DER Weg gerade erst angefangen hat. Und ich nun erstmal eine Literaturagentur brauche. (Inzwischen hab ich eine! Tolle! MAREILES LITERATURAGENTUR) Aber Anfang Februar, da war ich nicht so weit.

Und weil es so irre gut getan hatte, Gestaltungsmacht über einen ganzen Text zu haben, war ich danach, als wieder andere entscheiden sollten, ob der jetzt gedruckt wird (und gelesen) oder nicht, sofort elendig zermürbt. Ich wollte, verdammt nochmal, mitTEILEN, warum unser Beruf so wichtig ist, so relevant, und zwar über den Unterhaltungseffekt (und den pädagogischen) hinaus, (er birgt das Potenzial, dass wir alle dringend brauchen können, um uns zu entwickeln, zusammenzuwachsen und vielleicht sogar zu heilen)*.

Und statt dabei zuzusehen, wie all diese tollen Dinge geschehen, landete ich mit Anna-Maria in der Alsterperle oder irgend einem ähnlich heißenden Laden in Hamburg, zwischen superchicken Hanseaten, die, als Michelinmännchen verkleidet, in dicken Daunenschonbezügen Tee und Aperol Spritz konsumierten (ein grauenvoller Drink) und, ich erinnere mich genau, Sushi auf großen Platten orderten. Trotz Minusgraden. Und obwohl Sushi überhauptnicht in das akut bedrohliche Kriegsszenario und (meine) apokalyptischen Visionen des beginnenden Jahres passte, bzw, es passte absolut, es hatte Titanikwirkung: Die Luft war kalt und klar, die Sonne schien, alles sah dermaßen super aus und war es weniger denn jeh.

Und da sagte Anna-Maria: “Lass uns doch was anderes daraus machen. Dann wird es eben erstmal kein Roman.” (Sie kennt den ganzen Text, war meine “Probeleserin” Und glaubt an ihn. Wie ihr im Folgenden lesen könnt.) “Dann spielen wir es halt!” (Anna-Maria ist auch Schauspielerin) “Oder wir vermitteln es den Leuten irgendwie anders!”

Und genau das haben wir seitdem gemacht. Auf “Bühne” hatten wir allerdings beide keinen Bock. Das war uns irgendwie zu viel, uns da wieder hoch zu stellen, auf die schwarz lackierten Bretter um der Welt irgendeine Bedeutung zu simulieren. So weit waren wir noch nicht. Wir waren weiter! Klingt paradox? Ist aber manchmal so. Dass man einen Schritt zurück macht, während man nach vorne geht. Zurück, zum ersten Impuls. Mit der ganzen Erfahrung des Umweges, den man inzwischen überwunden hat. Ist es nicht in Warheit immer so, wenn man was kreiert?

Anna-Maria und ich wollten erstmal zu “den Leuten” hin. (Statt ihnen was vorzuspielen). Wir wollten sie fragen, was sie jetzt wirklich brauchen und dann wollten wir heraus finden, wie wir das, was wir zu bieten haben, am besten aufbereiten können, um es zu etwas zu machen, dass für jeden wirkt. (Das soll jetzt das “Vorspielen” in keiner Weise abwerten! Auf überhauptgarkeinen Fall!) Das soll nur beschreiben, wie es UNS, zwei Schauspielerinnen damals ging. Was “die Krise” mit uns gemacht hatte. Und unserer Einstellung zu unserem Beruf. Dessen Bedeutung ja in Frage stand, zuletzt. Und manchmal ist so was ja gut. Etwas Altbewährtes neu zu überprüfen. Ob es nicht auch anders geht.

Darüber haben wir gesprochen, damals am Elbufer. Wir haben kein Sushi bestellt, aber Tee, wir haben uns eine Waffel geteilt, aber ohne Sahne und Abends habe ich im “Tafelspitz” ICE-Lektionen vorgelesen, zusammen mit meiner wunderbaren, lieben Freundin Ute Cohen (“Poor Dogs”, “Satans Spielfeld”, "Septime-Verlag) und mit der begabten Elisabeth Hager (“Der tanzende Berg”, Klett-Kotta) und Nachts, in der Hotelbar, da habe ich (endlich) geweint.

Und dann habe ich Anna-Maria angerufen und gesagt: “Lets go! Machen wir es. Finden wir es heraus. Was die Leute brauchen. Wo die stehen. Und wie das Spielen ihnen dienen kann.” Und sie hat JA gesagt. Und weil sie es war, die das gesagt hat, hab ich mich getraut. Anna-Maria hat nämlich schon einige Erfahrtung in so was, sie ist Profi-Auftrittscoachin und systemische Coachin und sie kann Sachen, die Coaches können und die ich natürlich (noch) nicht kann, aber spielen, das haben wir beide gelernt.

Und dann ging für uns die Arbeit los -und schon war das Jahr 2022 wieder vorbei.

Vermutlich hat der miese, kleine Racker scheidend in Berlin gegen das Aquadrom getreten und persönlich dafür gesort, dass eine ganze Welt (das Korallenriff samt seinen exotischen Bewohnern) auf dem Hauptstadtasphalt verendet wie ein geplatzter Traum aus einer alten Zeit. (Bye bye Vergangenheit…)

Uns doch egal! (Soll heißen: Wir halten das inzwischen aus…)

Wir haben 2022 etwas abgerungen, dass wir dagegen halten können. Gegen den ganzen Irrsinn und die zerplatzten Träume. Wir haben eine Kommunikationsmethode entwickelt, die wir “Morphing” nennen. Und da ist alles, was wir haben, drin. Alle Geheimnisse um die Kunst des Agierens. Allen vorran die Erkenntnis, dass man ein Gegenüber braucht, um jemand zu sein. (Unser Credo: Man wird am DU zum ICH) Und das ist so erleichternd und gigantisch gut.

(Überraschenderweise fanden wir das irgends mitgedacht. In keinem Coachigansatz. (Bitte korrigiert mich, wenn meine Recherchen diesbezüglich unvollständig sind) Dabei macht es alleine keinen Sinn! Weil: Es nutzt wenig, sich selber zu verändern (im schlimmsten Fall sogar zu “optimieren”) wenn das Gegenüber in den Prozess nicht miteinbezogen wird! Dann kommt man transformiert nach Hause, vom Transformationsseminar, und da wartet der nicht transformierte Mann und die genausowenig transformierten Arbeitskollegen und Kinder und alle sind wie immer und nach ein Paar Tagen vergisst man auch die eigene Ttansformation. Weil man das allein nicht schafft. Wir müssen das zusammen ran!

Kannst kommen, 2023!

Anna-Maria und ich sind soweit: Alle Probeläufe sind erfolgreich absolviert. Das Unternehmen gegründet. Ab sofort vermitteln wir Morphing in unseren Event-Seminaren! (Zu unterschiedlich angepassten Themen.)

Und wer glaubt, dass wir uns hier zu weit aus dem Fenster lehnen, oder ganz im Gegenteil, wer jetzt denkt: Genausowas habe ich IMMER SCHON gesucht, oder zumindest DIE GANZE ZEIT:

Probiert es aus!

Am 29. 01. 2023 gibt es die Gelegenheit! Für alle, die gerade auf der Suche nach neuen Wegen sind, geben wir ein Event-Seminar in Berlin!

Von 12:00 bis 17:00 Uhr in der Lettretage.

“Fachwechsel! - Offenes Seminar mit künstlerischen Tools zu den Themen: Karriereplanung, berufliche Neuorientierung, Ressourcenarbeit und Persönlichkeitsentwicklung.”

Könnt ihr hier buchen: blendl@morph-event.de oder hier: kuricova@morph-event.de

Rest steht auf unserer homepage.

Ich wünsche euch einen sanften Rutsch! In ein freundliches 2023. Optimistisch und versöhnlich. So eine Morphung wär mein Wunsch!

Und ich freu`mich darauf, euch zu sehen! Im Seminar. Oder am Set. Auf einer Party. Im Internet. (Das mit dem üblen Aussehen krieg ich wieder hin! Versprochen!) Der Rest ist garantiert!

Toi Toi Toi für 2023!

Eure M.

*I know: Kryptisch! Bitte dran bleiben, Kolumne abonnieren, an Event-Seminar teilnehmen. Ich drösele das selbstverständlich auf!

**Auch das: Hier nur ganz kurz angeteasert: Persönlichkeitsentwicklung ist ein dialogischer Prozess. Weg von der Selbstoptimierung! (Weil: Wofür optimieren wir uns eigentlich? Hin zum Mitmenschen. = Demnächst mehr! = Abo abschliessen! (Kostenlos. Informativ. Unterhaltsam. Mindblowing!)

Weiter
Weiter

In meinem Bett bin ich nicht allein.